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Mein Lesejahr 2022

Foto der hier vorgestellten Bücher

Ich habe 2022 keine Bookdumps geschrieben, weil es mir einerseits zu viel Aufwand war, andererseits wollte ich mir auch nicht immer bzw. zeitnahe zu jedem Buch eine Meinung bilden (müssen). 2022 war aus verschiedenen Gründen intensiv, daher habe ich meine Lese-Gewohnheit von 2021 nicht ganz halten können, aber schlussendlich sind es doch 82 Bücher (ca. 19k Seiten) geworden.

Im Gegensatz zu den Vorjahren habe ich diesmal nicht auf das Verhältnis von Autorin zu Autor geachtet, und entsprechend sind es leider auch nur 27 Autorinnen zu 55 Autoren geworden. Ich bin leider noch immer ziemlich schlecht beim Abbrechen von Büchern, aber es waren fast alle Bücher gut. Daher hier nur eine kleine Auswahl jener Bücher, die ich besonders lesenswert fand bzw. empfehlen möchte (die Reihenfolge entspricht dem Foto und stellt keinerlei Reihung oder dergleichen dar):

  • Maksym, Dirk Stermann. Ein wichtiges Thema (Aufteilung der Kinderbetreuung) ist hier in eine unterhaltsam zu lesende Autofiktion verpackt. Das Buch hat meinen Humor im Sommerurlaub perfekt getroffen und wer mit kabarettistischem Humor kein Problem hat, sollte hier nicht enttäuscht werden.
  • Müll (Brenner #9), Wolf Haas. Ich hatte zuvor noch kein Buch von Haas gelesen, weil ich einmal den Spruch “wenn man nicht weiß was man lesen soll greift man zu Haas” aufgeschnappt habe und mich damit nicht angesprochen fühlte. Großer Fehler, Hilfsausdruck. Auf Empfehlung von Daniela Strigl hin habe ich mir den neuesten Brenner-Roman von Haas besorgt und fühlte mich total abgeholt. Ich habe darauf hin gleich weitere Bücher von Haas gelesen. Danke für den Stupser, Frau Strigl.
  • Eine runde Sache, Tomer Gardi. Zwei Geschichten in einem Buch die miteinander lose verbunden sind – zuerst eine Odyssee mit einem Schäferhund in gebrochenem Deutsch, dann die Lebensgeschichte des indonesischen Malers Raden Saleh von Java. Danke für die Empfehlung, Insa Wilke.
  • Das blinde Licht, Benjamín Labatut. In vier Geschichten erzählt Benjamín Labatut vom schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, von menschlicher Hybris und der zwiespältigen Kraft der Wissenschaft. Ein wunderbares Buch, das ich nur aufs Wärmste weiterempfehlen kann.
  • Die verschissene Zeit, Barbi Marković. Ein wunderbarer popkultureller Ausflug in das Belgrad der Neunziger.
  • Coventry: Essays, Rachel Cusk. Unaufgeregte Beobachtungen des Alltags die zum Denken anregen. Ich bin leider erst im Nachhinein drauf gekommen, dass die deutsche Übersetzung wohl um einige Kapitel gekürzt ist, sprachlich hat mich die deutsche Ausgabe trotzdem absolut abgeholt.
  • Das hier ist Wasser / This is water, David Foster Wallace. Ein 64 Seiten schlankes Buch, das im ersten Teil die deutsche Übersetzung und im zweiten Teil das englische Original beinhaltet. Inspirierende Gedanken rund um Bildung, Denken und Leben.
  • Kummer aller Art, Mariana Leky. Mir war noch Lekys “Was man von hier aus sehen kann” in guter Erinnerung, hatte die Autorin aber irgendwie aus den Augen verloren. Dieses Buch war ein Weihnachtsgeschenk an mich – und wow, was für ein Volltreffer. Ein fantastisches Buch, ich habe mir umgehend weitere Bücher von Mariana Leky besorgt. Klare Leseempfehlung.
  • Was ist der Mensch? Ein Gespräch über die Welt und Gott, Mark Twain. Ein philosophisches Zwiegespräch über den freien Willen des Menschen. Sehr anregend, danke für die Empfehlung, Darsha.
  • Herr Lehmann (Frank Lehmann #1), Sven Regener. Das Buch wurde 2001 veröffentlicht und 2003 verfilmt, hat es aber erst 2022 auf mein Buchregal geschafft. Für mich hat sich in der Sommerzeit mit diesem Buch ein wunderbarer Lesesog ergeben, ich habe daraufhin gleich weitere Bücher von Regener besorgt und gelesen.
  • Reise durch Ruinen, George Orwell. Orwell folgte als Kriegsberichterstatter den alliierten Streitkräften durch Deutschland und Österreich. Naturgemäß keine leichte Kost.
  • On Writing: A Memoir of the Craft, Stephen King. Dank eines Geburtstagsgeschenks (thx, Kathi + Karl!) habe ich 2022 endlich den Kosmos “Stephen King” betreten. Sprachlich hat mich in “Finderlohn“, der deutschen Ausgabe von “Finders Keepers” aber irgendetwas irritiert, ohne es wirklich benennen zu können. Im Zuge des Lesens von “On Writing: A Memoir of the Craft” habe ich stellenweise das englischsprachige Original mit dessen deutscher Übersetzung “Das Leben und das Schreiben” verglichen und festgestellt, dass ich den “englischen King” unvergleichlich lesenswerter empfinde. Dieses Buch gibt einen lesenswerten Einblick in den Werdegang von King und seinem Zugang zum Schreiben. Und ich möchte hier ganz klar für die englische Ausgabe dieses Buches werben.

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