Linux-Erfahrungen mit einem Computerneuling
Ich hatte jetzt die Gelegenheit, einem Mädchen, das sehr wenig Erfahrung mit Computern hat (sprich: kaum Vorbelastung von Windows) einen Rechner herzurichten. Ausganspunkt war: “Du Michi, was ist eigentlich dieses Linux was immer auf deinen Shirts steht?” Oh, ein guter Anfang, vor allem da Second-Hardware gefragt war. Nachdem ich diese Hardware besorgt habe, habe ich mir einen groben Schlachtplan überlegt und diesen nun realisiert.
Die Installation verlief auf einer Festplatte, auf der eine einzige Partition drauf war: NTFS als Dateisystem und ein nicht aktiviertes Windows XP als Betriebssystem. Da ich die Windows-Installation nicht sofort verlieren wollte, habe ich die Partition mit einer grml-CD und ntfsresize zuerst einmal von 80GB auf 20GB gesenkt:
# ntfsresize -n -s 20G /dev/hda1 # mal testen ob es klappt, testlauf ist ok, deshalb: # ntfsresize -s 20G /dev/hda1 # cfdisk /dev/hda # nun noch anpassen
Nun ging es an die Installation selbst:
# grml2hd /dev/hda2 -mbr /dev/hda # mount /mnt/hda2 # chroot /mnt/hda2 # vim /etc/fstab # /home nutzen wir auf einer eigenen Partition # apt-get update ; apt-get upgrade # system aktualisiert # apt-get install -t experimental kde kdm kde-i18n-de # kde 3.4.1 aus experimental geholt # rm /etc/rcS.d/S99grml-misc /etc/rcS.d/S98grml-home # das brauchen wir nicht mehr # ln -s /etc/init.d/kdm /etc/rcS.d/S99kdm # KDM dafür gleich per default starten
Und keine 45 Minuten später also war Linux schon lauffähig, natürlich inklusive der Hardwareerkennung, einem aktualisierten System und installiertem KDE.
Dann hab ich noch Openoffice und einen lokalisierten Firefox dazugetan:
# apt-get install mozilla-firefox-locale-de openoffice.org-l10n-de \ openoffice.org-hyphenation-de openoffice.org-thesaurus-de \ openoffice.org-help-de openoffice.org msttcorefonts openoffice.org-kde
Das Speichermedien-Plugin noch in die Kontrolleiste gepackt (leider nicht ganz bugfrei) und ein paar Verknüpfungen zu wichtigen Programmen auf dem Desktop platziert. Noch ein paar Kleinigkeiten in kcontrol nachgebessert und so schaut das Ganze also nun aus. Und ich bin optimistisch, dass das eine gute Wahl war.
June 8th, 2005 at 07:39
Kriegt man bei dieser Installationsart die Windows-Partition dann im Bootmenue, oder nicht? Das ist in dem Artikel leider nicht wirklich ersichtlich.
June 8th, 2005 at 10:47
> Kriegt man bei dieser Installationsart die Windows-Partition dann im
> Bootmenue, oder nicht? Das ist in dem Artikel leider nicht wirklich
> ersichtlich.
Naja, von meinem ntfsresize bekommt der Installer ja nichts mit. ;-)
Aber in der /etc/lilo.conf steht ein Beispieleintrag drin, den man nur auskommentieren muss, um /dev/hda1 (or whathever) im Bootmenü zu bekommen. ‘chroot /mnt/hda2 ; vim /etc/lilo.conf ; lilo’ und ferdisch.
BTDT several times. ;-)
June 11th, 2005 at 21:31
Coole Idee – ich denke, wenn jemand mal sowas bei mir anfragt, hab ich ‘nen guten Anhaltspunkt :)
June 23rd, 2005 at 21:01
Und was sagt die Bekannte dazu? ;)
June 23rd, 2005 at 21:18
> Und was sagt die Bekannte dazu? ;)
Was soll ich sagen – es funktioniert einfach. ;-) Es gab bisher nur ein *einziges* Problem. Das war, dass sie bei OpenOffice die Datei als foobar.sxi abgespeichert hat und ihre Bekannten dann damit nichts anfangen konnten. 8-)
Ansonsten war es bisher absolut supportfrei. Nicht mal eine einzige Frage oder Meckerei.