grml-live – mach dir deine eigene Live-CD
grml-live ist ein Framework, mit dessen Hilfe man mit nur 1 Kommando eine auf grml/Debian basierende Linux Live-CD bauen kann. grml-live baut auf FAI (Fully Automatic Installation) auf und nutzt dessen klassenbasiertes Konzept:
In diesem Beispiel habe ich gerade ein großes grml-ISO gebaut. Dabei habe ich einfach nur den Debian-Mirror in /etc/grml/grml-live.conf auf meinen lokalen Mirror gedreht (um Traffic und Zeit zu sparen) und dann folgendes Kommando aufgerufen:
# grml-live -t /grml/grml-live -c GRMLBASE,GRML_FULL,LATEX_CLEANUP,I386 -s sid
Ca. 50 Minuten später habe ich im Ordner grml_isos unter /grml/grml-live/ (-t …) ein fertiges grml-ISO. Dieses wurde auf Basis der Klassen (-c …) GRMLBASE (da steckt alles essenzielle drin), GRML_FULL (Software-Auswahl wie auf der offiziellen großen grml), LATEX_CLEANUP (ein paar sehr große LaTeX-Verzeichnisse aufräumen) und I386 (x86-spezifische Pakete wie z.B. der Kernel) gebaut. Als Debian-Suite (-s) wurde sid (unstable) ausgewählt. Und das war es auch schon.
Ein kleinere grml-Version auf Basis von Debian/stable gefällig? Kein Problem, machen wir es doch einfach mal im Shared-Memory (superschnell und mit genug RAM und den Mountoptionen rw,suid,dev auch kein Problem):
Ein ‘grml-live -t /dev/shm -c GRMLBASE,I386 -s etch’ und keine 5(!) Minuten später hab ich dann mein 135MB kleines grml:
Mit grml-live kann man sich somit seine persönlich angepasste Linux Live-CD erstellen, ohne sich erst mit Remastering im Detail beschäftigen zu müssen. Auch muss man dabei nicht zwingend Debian/unstable nehmen, sondern kann auch Debian/stable als Basis auswählen. Durch das Erstellen einer neuen Klasse oder das Anpassen einer existierenden kann man auch spezielle Software-Wünsche ganz einfach erfüllen.
Wird damit das offizielle grml-ISO etwa obsolet? Nein, auf keinen Fall. grml-live soll dem grml-Team als Buildsystem dienen (automatisierte Snapshots auf regelmäßiger Basis z.B. sind schon in Planung) und die langweilige Arbeit abnehmen, damit wir uns auf die wirklich wichtigen Sachen konzentrieren können: Testen, Bugfixing, Implementieren von neuen Features, Arbeit am Kernel, Qualitätssicherung, Dokumentation,…
grml-live hat den Anspruch, auf jedem Debian-basierten System zu funktionieren und wer Interesse daran gefunden hat, kann sich das Debian-Pakete aus dem grml-Repository holen. Den Quellcode gibt es natürlich auf unserer Mercurial-Webseite.
Wer jetzt noch Fragen hat oder mehr Details zu grml-live erfahren möchte, der möge einfach auf die grml-live-Homepage schauen. Falls dort eine Frage noch nicht beantwortet sein sollte, jemand Feature-Requests, Bugreports oder Patches hat: meine Inbox freut sich über Post! :-)
September 21st, 2007 at 01:32
What is the font name that you use on these terminal screenshots, please?
September 21st, 2007 at 08:21
Ohne es schon versucht zu haben: Spitze!! Meinen Wunsch, kommerzielle AV-Scanner in grml zu integrieren (wie Knoppicillin), kann ich mir nun ev. wesentlich leichter erfüllen. Das ist nämlich noch der einzige Grund für mich, eine 2. Rescue Live CD neben grml (eben Knoppicillin) mitzuführen.
Danke Mika & Team!
September 21st, 2007 at 08:42
This is pretty German for Planet Debian.
September 21st, 2007 at 08:54
@Nelson: that’s terminus; Debian package xfonts-terminus for X and on plain console package console-terminus
@Thomas: *gnaaaa* Sorry, definitely wasn’t my intention to write german on Planet Debian, tagged the wrong category, sorry. :(
regards,
-mika-